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Geändert: 17. Oktober 2017, 23:50 Nutzer/in: Gerald Stockinger →
7- bis 10-Jährige setzen sich bewusst mit dem eigenen Körper und seinen Veränderungen auseinander. Sie werden zunehmend geschickter in ihren körperlichen Fähigkeiten, welche sie im Laufe der Zeit immer weiter ausprobieren und erproben, um sich mit anderen zu messen bzw. zu vergleichen. Neben der zunehmenden Körperbeherrschung schlüpfen sie dabei auch in unterschiedliche Rollen und probieren so sich und ihre Wirkung auf andere aus. Sie lernen, andere Sichtweisen und unterschiedliche Geschlechterrollen einzunehmen. Diese leben sie in Form von Rollenspielen aus, die oft in einer Fantasiewelt stattfinden. So können Kinder Erlebnisse, Ängste und Schwächen verarbeiten und (geschlechtliche) Rollenmuster einüben.
Bei Kindern sind die von den Eltern vermittelten Verhaltensweisen sehr prägend für die eingeübten Rollenmuster. Mit dem Eintritt in die Pubertät wird auch Sexualität ein Thema. Die 10- bis 13-Jährigen lernen ihren eigenen Körper und dessen Veränderungen kennen, wobei die jungen Jugendlichen Sexualität mehr im Kopf als in der Realität ausleben. Des Weiteren machen einige junge Jugendliche ihre ersten Schritte in der Gestaltung partnerschaftlicher Beziehungen. In dieser Entwicklungsphase sammeln junge Jugendliche vor allem Bilder, Sichtweisen und Einstellungen, um daraus zu einem späteren Zeitpunkt ihre eigene Vorstellung von dem Mann oder der Frau zu formen, der/die sie einmal sein wollen. Daher ist es gerade in diesem Zeitraum wichtig, Vielfalt zu erfahren, damit sie später aus einem reichen Fundus an Rollenbildern schöpfen können. Darunter fällt auch die Vorbildfunktion der Bezugspersonen, bspw. welcher Umgang zwischen den Geschlechtern gelebt wird, oder ob verschiedenen sexuellen Orientierungen wertschätzend begegnet wird.
Oft sind jugendliche Burschen und Mädchen durch ihre körperlichen und geistigen Veränderungen sehr verunsichert. Bei der Verarbeitung dieser Veränderungen stützen sich die Jugendlichen vor allem auf Informationen aus Medien und Rückmeldungen von FreundInnen und Bezugspersonen. Allmählich verfestigt sich die Selbstwahrnehmung des eigenen Körpers, was teilweise bewusst und teilweise unbewusst passiert. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Rückmeldungen der Mitwelt zur eigenen körperlichen Attraktivität. Das Thema Sexualität sowie die Entwicklung der Geschlechtsidentität spielen nun eine immer größere Rolle. Ein wesentlicher Aspekt der Geschlechtsidentität stellt die sexuelle Orientierung dar. Diese beinhaltet unter anderem die Vorstellung darüber, ob gleich- oder gegengeschlechtliche SexualpartnerInnen bevorzugt werden. Sexualität passiert nun, je älter die Jugendlichen werden, immer mehr in der Realität und nicht ausschließlich im Kopf.
Junge Erwachsene entwickeln ihre Geschlechtsidentität. Sie werden dabei mehr und mehr unabhängig von den Rückmeldungen anderer und verlassen sich auf das eigene Selbstbild. Sie lernen zu sich selber zu stehen und dies zu leben. Im frühen Erwachsenenalter werden Antworten auf Fragen zur Gestaltung von stabilen langfristigen Beziehungen, sowie der Zukunftsplanung gesucht. Durch die Auseinandersetzung mit persönlichen Einstellungen aufgrund eigener Erfahrungen, sowie in der Gesellschaft gelebten traditionellen Rollenmustern, entwickeln junge Erwachsene einen Entwurf für ihr zukünftiges Leben.