Fachwissen für LeiterInnen

EA Herausforderungen und Grenzen

Inhaltsübersicht

1. Entwicklungsaufgabe "Herausforderungen und Grenzen" [Bearbeiten]

1.1. Kinder der Biberstufe stellen sich ihren individuellen geistigen und körperlichen Herausforderung und Grenzen. Schrittweise lernen sie mit diesen Herausforderungen verantwortungsvoll umzugehen und ihre eigenen Grenzen zu erweitern, ohne sich selbst oder andere zu gefährden.

1.2. Kinder der Wichtel-/Wölflingsstufe stellen sich ihren individuellen geistigen und körperlichen Herausforderungen, schrittweise lernen sie mit diesen Herausforderungen verantwortungsvoll umzugehen, um ihre eigenen Grenzen zu erweitern ohne sich oder andere zu gefährden.

1.3. Kinder und junge Jugendliche der Guides-/Späherstufe stellen sich ihren individuellen geistigen und körperlichen Herausforderungen, schrittweise lernen sie mit diesen Herausforderungen verantwortungsvoll umzugehen, um ihre eigenen Grenzen zu erweitern ohne sich oder andere zu gefährden.

1.4. Jugendliche der Caravelles-/Explorerstufe stellen sich ihren individuellen geistigen und körperlichen Herausforderungen, schrittweise lernen sie mit diesen Herausforderungen verantwortungsvoll umzugehen, um ihre eigenen Grenzen zu erweitern ohne sich oder andere zu gefährden.

1.5. Jugendliche und junge Erwachsene der Ranger-/Roverstufe stellen sich ihren individuellen geistigen und körperlichen Herausforderungen, schrittweise lernen sie mit diesen Herausforderungen verantwortungsvoll umzugehen, um ihre eigenen Grenzen zu erweitern ohne sich oder andere zu gefährden.

Entwicklungsaufgabe "Herausforderungen und Grenzen" [Bearbeiten]

Kinder der Biberstufe stellen sich ihren individuellen geistigen und körperlichen Herausforderung und Grenzen. Schrittweise lernen sie mit diesen Herausforderungen verantwortungsvoll umzugehen und ihre eigenen Grenzen zu erweitern, ohne sich selbst oder andere zu gefährden.

Kinder im Alter von 5-7 Jahren sind täglich mit individuellen Herausforderungen und Grenzen konfrontiert. Zentral für die schrittweise Auseinandersetzung damit ist das Selbstwertgefühl des Kindes. Dieses kann durch das Meistern von erfolgversprechenden Aufgaben und positiver Verstärkung gesteigert werden. Eine Herausforderung kann schon die erste Begegnung mit einer unbekannten Gruppe (wie in einer ersten Heimstunde) sein.
Im Spiel können die Kinder ihren Grenzen und Herausforderungen in einem geschützten Rahmen angstfrei begegnen.

Kinder der Wichtel-/Wölflingsstufe stellen sich ihren individuellen geistigen und körperlichen Herausforderungen, schrittweise lernen sie mit diesen Herausforderungen verantwortungsvoll umzugehen, um ihre eigenen Grenzen zu erweitern ohne sich oder andere zu gefährden.

Die 7- bis 10-Jährigen loten die eigenen Grenzen aus und lernen dadurch, ihre Umwelt besser einzuschätzen. Sie stellen sich schrittweise ihren individuellen geistigen und körperlichen Herausforderungen. Solche Herausforderungen können ganz kleine Schritte sein, beispielsweise das Übernachten außerhalb der vertrauten familiären Umgebung. Im Umgang mit diesen Herausforderungen erweitern die Kinder schrittweise ihre Grenzen und werden eigenständiger. Dafür brauchen sie Freiräume, die ihnen selbstständiges Handeln und Ausprobieren ermöglichen, sie aber weder über- noch unterfordern. Die verantwortungsvolle Begleitung durch Erwachsene und eine vertrauensvolle Umgebung bietet dabei die notwendige Sicherheit.

Kinder und junge Jugendliche der Guides-/Späherstufe stellen sich ihren individuellen geistigen und körperlichen Herausforderungen, schrittweise lernen sie mit diesen Herausforderungen verantwortungsvoll umzugehen, um ihre eigenen Grenzen zu erweitern ohne sich oder andere zu gefährden.

Ältere Kinder lösen sich allmählich von ihrem Selbstbild als Kind. Die 10- bis 13-Jährigen finden in der Peer Group nicht nur Orientierung und Vorbilder, sondern auch einen neuen Freiraum, der ihrem Bedürfnis entgegenkommt, Grenzen und Risiken auszuloten. Steter Drang nach Unabhängigkeit und das Gefühl, auf sich selbst aufpassen zu können, prallen manchmal sprichwörtlich mit der Realität zusammen. Im Hinblick auf die Jugendphase scheint es wichtig zu sein, dass sich 10- bis 13-Jährige potentiellen Risikosituationen stellen und eine Widerstandskraft gegen diverse "Verführungen" aufbauen. Widersprüche und Gefahren werden von den jungen Jugendlichen zwar teilweise gesehen, es fehlt ihnen aber die Fähigkeit, diese Probleme zu lösen. Darin gründet sich das Hauptrisiko dieser Altersgruppe: 10- bis 13-Jährige können viel mehr tun, als sie an Folgen bewältigen können. Deshalb müssen sie gerade in diesem Alter lernen, mit den Risiken eines relativ großen Entscheidungsspielraums klar zu kommen.

Jugendliche der Caravelles-/Explorerstufe stellen sich ihren individuellen geistigen und körperlichen Herausforderungen, schrittweise lernen sie mit diesen Herausforderungen verantwortungsvoll umzugehen, um ihre eigenen Grenzen zu erweitern ohne sich oder andere zu gefährden.

Das Ausprobieren von Möglichkeiten und Grenzen spielt eine große Rolle im Entwicklungsprozess. Das Spektrum der jugendlichen Risikobereitschaft ist breit gespannt. Es dient dazu, den persönlichen Hürden, die das Jugendalter aufwirft, zu begegnen und sich diesen zu stellen. Durch das Meistern von Risikosituationen wächst sowohl die Unabhängigkeit gegenüber den Eltern und anderen Bezugspersonen als auch das Gefühl der Zugehörigkeit zu ihrer Peer Group. Sie erweitern in diesem Prozess die eigenen Kompetenzen und den eigenen Handlungsspielraum, indem sie Unbekanntes ausprobieren und Regeln überschreiten.

Jugendliche und junge Erwachsene der Ranger-/Roverstufe stellen sich ihren individuellen geistigen und körperlichen Herausforderungen, schrittweise lernen sie mit diesen Herausforderungen verantwortungsvoll umzugehen, um ihre eigenen Grenzen zu erweitern ohne sich oder andere zu gefährden.

Geht es beim Ausprobieren und Ausloten der Grenzen anfangs noch darum, zur Peer Group dazugehören zu wollen, so gehen die jungen Erwachsenen Risikosituationen mehr und mehr für sich selbst ein. Sie wollen sich beweisen, dass sie mehr können, wollen an ihre persönlichen Grenzen gehen – und Stück für Stück auch darüber hinaus. Es geht ihnen darum, sich Unmögliches zum Ziel zu setzen und zu versuchen, dieses Unmögliche zu erreichen. Junge Erwachsene stecken sich mitunter große Ziele und können bereits strukturiert und schrittweise darauf hinarbeiten. Dieses bewusste Annähern an und teilweise Erweitern der persönlichen Grenzen stellt auch einen Schritt in die Unabhängigkeit dar. So führt beispielsweise das Ausziehen von zu Hause zu einer ganz neuen Selbständigkeit. Um im Leben weiterzukommen müssen die jungen Erwachsenen Entscheidungen treffen. Jede Entscheidung für etwas ist gleichzeitig eine Entscheidung gegen etwas anderes. Das stellt ein Risiko dar, ist aber gleichzeitig die Voraussetzung dafür, zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Dies kann auch heißen, dass bereits getroffene Entscheidungen überdacht werden.