Ideenfindung

Ideenfindung

"Der beste Weg, gute Ideen zu erhalten, besteht darin, möglichst viele Ideen zu entwickeln." Mit diesem Zitat lenkt uns Linus Pauling (Nobelpreisträger für Chemie) schon auf den richtigen Weg. So geht es bei der Ideenfindung zu allererst um das kreative Sprudeln, das wertfreie Sammeln und nicht um die Beurteilung des vorgebrachten Inhaltes.

Methoden, die bei der Ideenfindung helfen können

Der erste Schritt sollte die wohlüberlegte Auswahl der passenden Methode sein. Frag' dich: "Was ist unser Ziel?", "Haben wir den passenden Rahmen, Raum und Zeitumfang für die kreative Phase gewählt?", "Wie schaffen wir die passende Atmosphäre, in der sich alle Beteiligten wohlfühlen?"

Die gewählte Ideenfindungsmethode sollte dann gut verständlich erklärt werden. Es ist empfehlenswert, genügend Zeit für Fragen zur Methode einzuplanen.

Brainwriting

Nutzen: Kann zur Ideenfindung und Weiterentwicklung genutzt werden. Im Vergleich zum klassischen Brainstorming braucht ihr hier keine Protokollant*innen, da alle Teilnehmer*innen schreiben.

Umsetzung: Die Fragestellung wird abgeklärt (z. B. : "Was sind unsere Programmideen?"). Nun bekommen alle ein Blatt und einen Stift, schreiben spontan zwei bis vier Ideen dazu auf das eigene Papier und reichen dieses dann an den*die Nebensitzer*in weiter. Auf dem Blatt, das nun alle von der*dem Nachbar*in bekommen haben, dürfen Ideen schriftlich aufgegriffen und ausgebaut werden oder assoziativ andere Ideen dazugeschrieben werden. Wenn alle Teilnehmer*innen alle Blätter gesehen haben, werden die Ideen gesammelt, strukturiert und bewertet.

Mindmapping

Nutzen: Mindmapping eignet sich für die Ideenfindung, aber auch für das strukturierte Bearbeiten von Ideen. Mindmaps können auch Einzelpersonen hervorragend beim Brainstorming, als Notizen oder für To-do-Listen helfen.

Umsetzung: Für diese Methode benötigt ihr ein Arbeitspapier (je größer, desto besser), das idealerweise im Querformat genutzt wird. In die Mitte der Seite wird nun euer Hauptthema geschrieben, außen herum malt ihr einen Kreis oder ein Kästchen als Rahmen. Von eurem zentralen Begriff ausgehend werden nun wichtige Unterthemen gefunden. Wäre der Begriff zum Beispiel "Sommerlager", könnten Unterthemen wie "Sicherheit, Kommunikation, Programm, Kochteam" dabei sein. Nun werden vom Rahmen des zentralen Begriffs weg mehrere Linien oder "Äste" gezeichnet, auf die ihr diese Unterthemen schreibt. Anschließend habt ihr die Möglichkeit, die Äste der Unterthemen immer weiter zu verzweigen und auf jedem Zweig eine neue Idee oder weitere Anmerkung zu platzieren. Für einen übersichtlichen Aufbau empfiehlt es sich, jedes Unterthema in einer eigenen Farbe zu schreiben.

Reizworttechnik

Nutzen: Die Reizworttechnik ist geeignet, um Titel für Lager, Seminare oder Spielefeste zu finden. Aber auch ganz besonders, um anstehende Hürden zu meistern.

Umsetzung: Wichtig ist hier, zuerst ein Ziel zu formulieren: "Was haben wir vor?", "Welcher Inhalt soll transportiert werden?", "Welches Problem steht an?"

Nun wird ein Lexikon (oder ein frei gewähltes Buch, eine Zeitschrift, eine Zeitung) auf einer beliebigen Seite aufgeschlagen und dort spontan ein Begriff gewählt.
Du kannst auch eine*n Teilnehmer*in bitten, dir eine Seitenzahl zu nennen und dir anzusagen, den wievielten Begriff von dieser Seite du auswählen sollst. Wenn nun also ein Wort gefunden ist (zum Beispiel "Fahrrad"), dann sammelt ihr alle Eigenschaften, die ihr mit diesem Wort verbindet. Was aufgezählt wird, muss dabei zunächst nichts mit der ursprünglichen Fragestellung, also dem Ziel, zu tun haben. So kommen einige Ideen zusammen (z. B. "ist manchmal zu schnell, Sport ist Mord, mit tollen Extras ausgerüstet").

Die gesammelten Eigenschaften übertragt ihr nun auf euer eigentliches Problem, auf das Ziel ("absturzsicher machen, 'Kondition' bzw. Durchhaltevermögen im Team stärken, spezielle Goodies für Team/Kinder/Teilnehmer*innen").

Worldcafe

Nutzen: Ein Worldcafe eignet sich, um in gemütlicher Atmosphäre gemeinsam an Ideen zu spinnen. Es ist sowohl für die erste Ideensammlung, als auch für die Weiterentwicklung vorhandener Ansätze hilfreich.

Umsetzung: Im Raum werden mehrere Tische mit Platz für je 4-6 Personen aufgebaut. Auf jedem Tisch liegt ein Plakat, auf dem mittig eine Frage oder ein Thema steht (z.B. "Sommerlagermotto?"). Auf dem Plakat liegen Stifte und ein*e Moderator*in animiert die am Tisch Sitzenden dazu, sich über dieses Thema auszutauschen und alle Ideen gleich aufs Plakat zu schreiben.

Nun wird gewechselt: Die Teilnehmer*innen verteilen sich auf neue Tische, der*die Moderator*in bleibt sitzen und kann der neuen Gruppe kurz und knapp zusammenfassen, was bisher gesammelt wurde. Die Gruppe tauscht sich ebenfalls aus. Sie kann neue Ideen niederschreiben oder alte ergänzen und weiter spinnen. Nach mehreren Tischwechseln, d. h. einer Reise durch mehrere Themengebiete, findet sich die ganze Großgruppe zusammen. Alle erarbeiteten Ideen werden nun vorgestellt. Hierbei können die "Tischdecken" an die Wände des Raumes gehängt werden, um die Ergebnisse auch optisch greifbar zu machen.

ABC Methode

Nutzen: Diese Methode eignet sich sehr gut als erster Schritt nach einer Ideenfindung und hilft euch dabei, gleich daran weiterzuarbeiten.

Umsetzung: Alle Teilnehmer*innen bekommen ein Arbeitsblatt, auf dem vertikal die Buchstaben des Alphabets stehen. Neben jedem Buchstaben befindet sich jeweils eine längere horizontale Spalte für die Anmerkungen zur Idee. Nun dürfen die Buchstaben des Alphabets jeweils als Impuls genutzt werden. Die Idee bzw. das Thema, zu dem fantasiert werden darf, steht fest. Jede*r versucht in Stadt-Land-Fluss Manier zu jedem Buchstaben etwas zu schreiben. Anschließend stellt jede*r kurz und knapp die gefundenen Anmerkungen vor. Eine Person protokolliert auf einem Flipchart mit und fasst am Ende die für die Gruppe wichtigsten Informationen zusammen, um gemeinsam darüber diskutieren zu können.


Quellen

  • Planungsunterlagen für die WiWö Seminare Landesverband Oberösterreich
  • Universität Mozarteum (Wahlpflichfach Teamwork)

Weiterführendes