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Geändert: 7. Mai 2021, 17:34 Nutzer/in: Brigitte Stockinger-Hofer →
Fähigkeiten und Fertigkeiten werden bei der Altersgruppe Biber spielerisch ausprobiert, erworben und vertieft. Dazu soll ein geschützter Rahmen gestaltet werden, indem sie ohne Leistungsdruck oder Zwang ihre neuen Fähigkeiten und Fertigkeiten ausprobieren können. Dabei ist die positive Verstärkung wichtig, damit sie sowohl an neuen wie auch bereits erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten dranbleiben und diese weiterentwickeln. Jüngere Kinder (bis ca. fünf Jahre) haben ein überwiegend unrealistisches positives Selbstbild, die realistische Einschätzung der Stärken und Schwächen entwickelt sich im Laufe der Biberzeit. Es werden vor allem Aufgaben gewählt, die erfolgsversprechend sind. Diese Erfolge sind wichtig, um Fähigkeiten und Fertigkeiten weiter auszubauen.
7- bis 10-Jährige erkennen, nutzen, erweitern und vertiefen verschiedene Fertigkeiten, die notwendig sind, um Ziele zu erreichen. Sie lernen einzuschätzen, was sie gut oder weniger gut können. Um dieses Leistungsbewusstsein zu entwickeln, ist Konkurrenz mit anderen nicht unbedingt notwendig, wohl aber die Anerkennung durch andere. Nur so entsteht auch Vertrauen in die eigene Leistung, und Zusammenarbeit wird möglich. Es kann auch vorkommen, dass Kinder von ihren eigenen Fähigkeiten enttäuscht werden. Sei es, weil sie sich selbst überschätzen oder weil andere in einer Sache besser sind. Hier zählt, dass die Kinder lernen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Beste zu geben und ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten angstfrei auszuprobieren und zu erweitern.
Am Ende der Volksschulzeit stehen Kinder gefühlsmäßig auf einem Gipfel in ihrem Leben. Sie haben in den vergangenen Jahren viel gelernt und vertrauen sowohl in die Kraft und Verlässlichkeit ihres Körpers als auch in ihre geistigen Fähigkeiten. Eine neue Entwicklung bei älteren Kindern ist, dass sie anfangen, ihre individuellen Interessen und spezifischen Fähigkeiten zu erkennen, zu entdecken und darüber nachzudenken. Wenn sie von etwas begeistert sind, eignen sie sich mit viel Eifer und Ausdauer neue Fähigkeiten und Fertigkeiten an. Neu ist, dass junge Jugendliche anfangen, individuelle Interessen und spezifische Fähigkeiten auch bei den anderen Gleichaltrigen wahrzunehmen.
Jugendliche wissen immer besser über ihre Stärken und Schwächen Bescheid und erweitern ihre intellektuellen und sozialen Kompetenzen. Sie übernehmen Mitverantwortung über wichtige Entscheidungen in ihrem Leben, wie weiterführende Schulbildung oder Lehrausbildung. Mit der größeren Selbstständigkeit wächst auch der Bewegungsradius. Zum Beispiel liegt nun der Ausbildungsort weiter entfernt oder sie können und dürfen nun mit dem Moped oder öffentlichen Verkehrsmittel ihre Umgebung erkunden. Die zuerst im geschützten Rahmen erprobten Fähigkeiten können nun in neuen Situationen aktiv eingesetzt werden. Das zunehmende Einfühlungsvermögen erlaubt es den Jugendlichen, die Bedürfnisse anderer wahrzunehmen und darauf angemessen zu reagieren.
Jugendliche bzw. junge Erwachsene entwickeln eine konkrete Vorstellung davon, wie sie ihre berufliche Zukunft gestalten wollen. Die individuelle Entwicklung intellektueller und sozialer Kompetenzen ist weitgehend abgeschlossen und die jungen Erwachsenen übernehmen selbst die Verantwortung für weiterführende Ausbildungen bzw. Berufsentscheidungen. Sie sind sich ihrer eigenen Kompetenzen bewusst und bereit für den Übergang in die Berufswelt. Selbstverantwortlich und schrittweise übernehmen sie existenzsichernde Tätigkeiten. Jeder Mensch, der aktiv durch das Leben schreitet, engagiert sich in irgendeiner Weise. Der intensive persönliche Einsatz für eine Sache kennzeichnet dieses Engagieren. Die jungen Erwachsenen entscheiden sich aus freien Stücken, wofür sie sich einsetzen wollen. Ihr Engagement wirkt zunehmend nach außen.