-
- Blöcke verbergen
- Volle Breite
- Feste Breite
Geändert: 7. Mai 2021, 17:29 Nutzer/in: Brigitte Stockinger-Hofer →
Kinder im Alter von 5-7 Jahren sind bereits mit sozialen Systemen in Berührung gekommen. In diesem Alter sind Kinder noch egozentriert, weshalb es eine große Herausforderung darstellt, sich in eine Gruppe zu integrieren. Unter Anleitung kann es ihnen gelingen, gemeinschaftliche Aufgaben zu bewältigen. Gemeinsame Aktivitäten und Rituale fördern Teilen, Zusammenhelfen und Rücksichtnahme, dadurch wird die Zusammengehörigkeit der Biber aufgebaut und vertieft. Das Gemeinschaftsgefühl wird durch äußere Merkmale, wie die Uniform, erkennbar gemacht und unterstützt.
Für Kinder ist das Miteinander in einer Gruppe von Gleichaltrigen eine Herausforderung. Während im Vorschulalter ihr Tun sehr stark von den Bezugspersonen abhängig ist, lernen 7- bis 10-Jährige immer mehr, sich eigenständig in Großgruppen von Gleichaltrigen zu bewegen, z.B. der Schulklasse, dem Fußballverein oder der WiWö-Gruppe. Sie suchen von sich aus die Gemeinschaft, da sie ihre Interessen mit Gleichaltrigen teilen wollen. Im Miteinander mit anderen Kindern erlernen sie verschiedene soziale Fähigkeiten, wie beispielsweise auf andere Rücksicht zu nehmen. Das ideale Lernfeld dafür ist die Großgruppe, welche mit etwa 12 bis 24 Kindern vielfältige Erfahrungsmöglichkeiten bietet. In einer solchen Großgruppe sind alle Kinder gleichberechtigt und können und sollen sich in das Gruppengeschehen einbringen.
Für 10- bis 13-Jährige ist es wichtig, Teil einer Gruppe zu sein und in dieser Gruppe einen passenden Platz zu finden. Daher finden sich Kinder in diesem Alter auf Basis gemeinsamer Interessen zu Peer Groups zusammen. Ein wichtiges Ziel einer Peer Group ist es, ein erfolgreiches Team zu werden. Dazu gehört, dass die Peer Group ihre selbst auferlegten Aufgaben erfolgreich bewältigt sowie in der Lage ist, ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln. Die Peer Group bietet den Kindern und jungen Jugendlichen einen sozialen Raum, in dem ein Gruppenprozess stattfindet, im Zuge dessen unter anderem die Rollen der Gruppenmitglieder definiert werden. Durch das Einnehmen verschiedener Rollen gestaltet jede/r Einzelne das Gruppenleben mit und erweitert dadurch beiläufig seine/ihre sozialen Kompetenzen.
Je mehr sich Mädchen und Burschen von den Eltern lösen, desto wichtiger werden Freunde und Freundinnen. Ihr Einfluss auf die Jugendlichen ist jetzt sehr stark. Typisch für die Pubertät ist der Zusammenschluss mehrerer Jugendlicher zu Gruppen (Peer Group). Die neu hinzukommenden Bezugspersonen innerhalb der Peer Group werden immer wichtiger und lassen neue Formen von Beziehungen zu. Die Bedeutung der einzelnen Bezugspersonen verändert sich mit der Zeit. Die Peer Group als wichtiges soziales System fördert die soziale Entwicklung der Jugendlichen. Sie trägt zu Orientierung, Stabilisierung und Geborgenheit bei. Sie bietet Freiräume, sowohl für die Erprobung von verschiedenen Verhaltensweisen als auch für neuen Formen von Beziehungen, z.B. Paarbeziehungen oder Freundschaften. Sie unterstützt wesentlich die Identitätsbildung, indem sie Identifikationsmöglichkeiten, Lebensstile und Bestätigung der Selbstdarstellung ("Coolsein") bietet.
Junge Erwachsene besitzen meist einen gefestigten Freundeskreis. Mit gemeinsamen Aktivitäten stärken sie ihr Zusammengehörigkeitsgefühl. Sie sehen ihre Peer Group als sicheren Hafen, von dem aus sie auch ihre eigenen Wege gehen. Mit zunehmendem Alter stehen sie vor Veränderungen, die ihren Wohnort und auch ihren Freundeskreis beeinflussen können. So stellen Beruf, Studium, Bundesheer und Zivildienst sowie auch die Übernahme einer ehrenamtlichen Tätigkeit einen Schritt in eine neue Richtung dar. Zunehmend sind die jungen Erwachsenen in mehreren Peer Groups verankert. Damit machen sie auch einen Schritt aus ihrer gewohnten Umgebung hinaus in andere Gemeinschaften, in die sie sich integrieren bzw. die sie aktiv mitgestalten. In der späten Jugend bzw. im frühen Erwachsenenalter wird von ihnen die aktive Teilnahme an sozialen Prozessen in der größeren Gemeinschaft erwartet. So stellen sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Herausforderungen und Erwartungen ihrer Gesellschaft. Diese Herausforderungen erfordern ein stabiles Wertesystem und eine bewusste Auseinandersetzung mit Veränderungen.